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Newsletter Ausgabe November 2022

What's up – Newsletter der Geographie an der Universität Freiburg
 
Willkommen zur neunten Ausgabe

Liebe Studierende, liebe Kolleg:innen, liebe Freund:innen der Geographie, nach einem sehr heißen Sommer kommen wir über den warmen Herbst so langsam in den Winter. Trotz der Xten Corona-Welle und den beschlossenen Energiesparmaßnahmen stehen die Zeichen für ein Wintersemester mit durchgehenden Präsenzveranstaltungen gut, was uns alle sehr freut.

In dieser Ausgabe wird von zahlreichen Lehrveranstaltungen aus dem Sommer berichtet, über aktuelle und zukünftige Forschungsaktivitäten informiert und wie gewohnt ein Überblick über die Aktivitäten der Freiburger Geographie gegeben. Viel Freude beim Lesen und viele warme Gedanken für die kalte Jahreszeit wünscht das Redaktionsteam von What's Up.


Was wir erforschen
Grenzüberschreitender Schutz von Fließgewässern (Projekt RiverDiversity)
von Rüdiger Glaser & Nils Riach
Fließgewässer sind zunehmend von den Folgen des Klimawandels betroffen | Bildquelle: Nils Riach

In dem neuen Forschungsprojekt RiverDiv soll zusammen mit französischen Partner:innen der grenzüberschreitende Schutz von Fließgewässern unter Klimawandelbedingungen analysiert werden. Neben Fragen des Klimawandels geht es um die Gewässerbelastung, Wasser- und Freizeitnutzung sowie die Verbesserung des Wassermanagements. Am Beispiel der Wieslauter soll gezeigt werden, wie auf die aktuellen Herausforderungen reagiert werden kann und wie die Erkenntnisse grundsätzlich auf andere Einzugsbereiche übertragbar sind. Letztlich sollen die verschiedensten Akteure wie Wasserversorger, Behörden, aber auch Angelvereine und der Freizeitsport anhand eines Maßnahmenkatalogs und weiterer Kommunikationsformen zu einem nachhaltigen und perspektivischen Umgang angehalten werden. Das Projekt wird auf 3 Jahre von Interreg 6 mit insgesamt 3,8 Mio. € gefördert. Projektpartner sind die Universität Kaiserslautern-Landau, Université de Strasbourg und die Ecole nationale du génie de l'eau et de l'environnement de Strasbourg.

Aus der Physischen Geographie untersuchen Rüdiger Glaser und Nils Riach den Einfluss von Klimawandel und Landnutzung auf die Biodiversität sowie auf die Wasserquantität und -qualität.

Update aus dem I4C-Projekt
von Alexandra Speidel
Logo des I4C-Projektes | Bildquelle: I4C

Am 12. Oktober fand das halbjährliche Treffen des transdisziplinären I4C-Projekts („Intelligence for Cities“) unter Beteiligung der Arbeitsgruppe Geographie des Globalen Wandels statt. Obwohl I4C bereits Anfang 2021 gestartet ist, war dies aufgrund der bisherigen digitalen Veranstaltungen die erste Gelegenheit alle Projektmitarbeitenden sowie den Beratendenkreis in Präsenz zu treffen. Neben dem fachlichen Dialog im Rahmen der zahlreichen Diskussionen und Präsentationen der verschiedenen Arbeitspakete über den aktuellen Stand ihrer Projektarbeit, bot das Treffen viel Platz zum persönlichen Kennenlernen sowie Austausch unter den Teilnehmenden nach nun knapp zwei Jahren I4C. Auch die anhaltenden, kleineren technischen Schwierigkeiten mit dem Beamer nahmen die Teilnehmenden mit Humor und konnten den Erfolg des ersten persönlichen Projekttreffens nicht schmälern. Wir freuen uns bereits auf das nächste Treffen Anfang 2023.

Abschlusskonferenz des LoKlim-Projektes
von Dennis Fila
Logo des LoKlim-Projektes | Bildquelle: LoKlim

Am 24. November findet eine ganztägige Veranstaltung des transdisziplinären Projekts zur Vorstellung der Ergebnisse der Klimawandelanpassung in sechs Pilotkommunen und Pilotlandkreisen der beteiligten Lehrstühle Geographie des Globalen Wandels und Physische Geographie statt. Wir möchten im Rahmen der Konferenz mit anderen Klimaanpassungsprojekten aus Deutschland in den Austausch treten, die Ergebnisse aus den beteiligten Kommunen und Landkreisen vorstellen und die Prozesse gemeinsam reflektieren. Die Abschlusskonferenz ist öffentlich und richtet sich an einen breiten Teilnehmerkreis aus Kommunen, Landkreisen, interessierter (Fach-)Öffentlichkeit, Wissenschaft und Politik. Die Veranstaltung ist im Hybridformat, sowohl in Präsenz im Veranstaltungsraum der Universitätsbibliothek in Freiburg als auch per Videokonferenz als Online-Veranstaltung geplant. Das genaue Programm und die Anmeldung lassen sich unter folgendem Link aufrufen:

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Was in der Lehre passiert
Projektstudie „Landwirtschaft im Spannungsfeld von Ökologie, Nahrungsproduktion und Marktlogiken“
von Annika Mattissek
Schweinehaltung in einem Hof mit „Aktivstallkonzept“ (Haltungsklasse 4) in Hilter | Bildquelle: Annika Mattissek

Am 11. Oktober fanden die Abschlusspräsentationen der Projektstudie „Landwirtschaft im Spannungsfeld von Ökologie, Nahrungsproduktion und Marktlogiken“ statt. Hier präsentierten die Studierenden ihre über den Sommer in Gruppen erarbeiteten Forschungsergebnisse zu vielfältigen Themen der Landwirtschaft und ihrer Transformation. Schwerpunkte bildeten Sichtweisen von Landwirt:innen auf politische Rahmenbedingungen, aktuelle Auswirkungen des Ukraine-Krieges, Diskurse und Praktiken der Bienenhaltung und der Repräsentation von Landwirtschaft in Kinderbüchern.

Neben der Erarbeitung theoretischer und methodischer Grundlagen und den empirischen Arbeiten war die Exkursion ins Südoldenburger Münsterland vom 1.-3. August ein weiteres Highlight des Moduls. Im Rahmen von Expert:innenterminen vor Ort diskutierten wir u.a. mit Vertreter:innen der Unternehmen Wulfa Mast und Tönnies, welche Anpassungsprozesse hier in den kommenden Jahren notwendig sind bzw. bereits ablaufen und welche Herausforderungen hierbei von unterschiedlichen Akteuren gesehen werden.

Alpenexkursion 2022
von Jan Blöthe
Exkursionsgruppe auf dem verschneiten Zugspitzplatt | Bildquelle: Jule Niepmann

Im September waren 25 Masterstudierende der Geographie zusammen mit Jan Blöthe für 12 Tage in den Alpen unterwegs. Die Route führte uns von Freiburg aus zunächst ins Rhonetal in der Schweiz. Von dort aus ging es über Flims, den größten Bergsturz der Alpen, weiter ins Kaunertal sowie nach Innsbruck und zum Abschluss noch auf die Zugspitze (und auch wieder runter). Neben physisch-geographischen Inhalten, wie Gletscherschwankungen, Permafrostdegradation, Murgängen und Bergstürzen, standen auch Themen wie Hochwasserschutz, Tourismus und Risikomanagement auf dem Programm. Auch abseits der inhaltlichen Aspekte haben die Alpen sich von Ihrer besten spätsommerlichen Seite gezeigt: T-Shirt Wetter im Rhonetal, Wandern bei Schneetreiben im Kaunertal, Schwimmen im Eibsee und Schneeballschlacht auf der verschneiten Zugspitze… alles drin.

Exkursion nach Südfrankreich
von Tim Freytag und Yannik Layer
Unterwegs in der Innenstadt von Perpignan | Bildquelle: Tim Freytag

Im Sommer 2022 hat eine Gruppe von Masterstudierenden mit Tim Freytag und Yannick Layer im Rahmen des Moduls „Internationale Dimensionen des Globalen Wandels“ eine knapp zweiwöchige Exkursion nach Südfrankreich unternommen. Zu den thematischen Schwerpunkten zählten Prozesse des urbanen Wandels und Projekte der Stadtentwicklung in Perpignan und Montpellier, sozioökonomische Veränderungen in den Dörfern und Kleinstädten der Corbières sowie die prägende Wirkung verschiedener Formen des Tourismus im Binnenland und entlang der Mittelmeerküste. Es wurde deutlich, wie sich die aktuellen Veränderungen in unterschiedlichen räumlichen Kontexten wechselseitig bedingen und wie diese als Bestandteil des Globalen Wandels gefasst werden können.


Neues aus der Fachschaft
ANPFIFF … zum nächsten Halbjahr!
von Malin Häuser

Lebendig, bunt, aktiv – so ist unsere Geo-Fachschaft aktuell. Die Werbetrommel wurde in der Erstiwoche ordentlich gerührt und das mit vollem Erfolg! Nachdem wir bereits im vergangenen Jahr deutlich gewachsen sind, dürfen wir uns zum Semesterstart wieder über eine ganze Menge neuer Gesichter freuen. Bei unserer „Fachschaftsklausur“ im letzten Semester haben wir uns zusammengesetzt und uns gemeinsam Gedanken darüber gemacht, wie wir unsere Fachschaft gestalten wollen, was zentrale Aufgaben und Ziele sind und wie wir uns einen gemeinschaftlichen Umgang miteinander vorstellen. Bestärkt davon sind wir nun dabei, diese Ideen in die Tat umzusetzen. So haben wir beispielsweise unsere Räume neugestaltet und zu einem Wohlfühlort gemacht, der zum gemeinsamen Lernen, Essen und Kickern einlädt!

Wir freuen uns sehr auf die kommenden Wochen, in denen viele weitere Projekte und Events anstehen, wie die Erstihütte und die Geo-Weihnachtsfeier. Geplant ist auch ein WM-Alternativprogramm zur gemeinsamen Boykottierung der anstehenden Fußball-Weltmeisterschaft in Katar.


Wo wir unterwegs sind
Klimaanpassungsmöglichkeiten für Unternehmen in Baden-Württemberg
aus der AG Physische Geographie

Beim Klimatag der Bauwirtschaft Baden-Württemberg in Leinfelden-Echterdingen am 5.10.2022 referierte Rüdiger Glaser über "Klimawandel, Klimafolgen und Klimaanpassungsmöglichkeiten für Unternehmen in Baden-Württemberg." Dabei bezog er sich u.a. auf die Forschungsergebnisse aus den Forschungsprojekten Clim´Ability Design und LoKlim.

Klima, Mobilität und Statistische Textanalyseverfahren
aus der AG Physische Geographie
Heidelberg: Panorama-Ansicht der Stadt von Norden, Reisemittel hervorgehoben | Bildquelle: Matthaeus Merian: Haidelberga, Großes Panorama von Norden, Radierung, 1620; farbiges Overlay: eigene Darstellung

Im Rahmen der Tagung „Frühmittelalterliche Mobilität – Interdisziplinäre Zugänge“ der Akademie der Wissenschaften in Heidelberg stellte Michael Kahle vor, wie historische Texte aus der Virtuellen Forschungsumgebung tambora.org mit Hilfe moderner Methoden des Maschinellen Lernens analysiert werden können. Dadurch wurden Zusammenhänge zwischen klimatischen Bedingungen und dem Grad der Mobilität für unterschiedliche Verkehrsmittel im europäischen Raum zwischen 1000 und 1500 CE sichtbar gemacht.

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1000 Jahre Klima. Ein Blick aus der Vergangenheit in die nahe Zukunft
aus der AG Physische Geographie

Im Rahmen der Umwelttage, die im September 2022 in Freiburg stattfanden, referierten Rüdiger Glaser und Stefan Rahmstorf im voll besetzten Historischen Kaufhaus in Freiburg zur Klimaentwicklung der letzten 900 und der vor uns liegenden 100 Jahre auf lokaler, regionaler und globaler Ebene.


Was wir gerade lesen, hören, sehen
Planet of Slums von Mike Davis
Tipp von Janika Kuge
Buchcover | Bildquelle: Verlag

Mike Davis starb im Oktober 2022. Er setzte sich in seinem Werk mit Urbanismus und gesellschaftlicher Ungerechtigkeit auseinander. So auch im Buch „Planet of Slums“, ein globales Portrait informeller Siedlungen von 2006– es ist aktueller denn je: Während Metropolen weltweit wachsen, so wachsen auch informelle Siedlungen – und mit ihnen die Fragen nach Ökologie, gerechter Stadtplanung und infrastruktureller Teilhabe.

Davis, Mike (2006): Planet of Slums, Verso: London/New York.


Was ansonsten passiert ist
Geographie Ausflug nach Ihringen
von Annika Mattissek
Geographieausflug nach Ihringen und Umgebung | Bildquelle: Annika Mattissek

Am 14.10. fand der jährliche gemeinsame Ausflug der Geographie in Freiburg statt. Wir trafen uns in Ihringen für eine kleine Wanderung, wo wir trotz regnerischen Wetters den herbstlichen Kaiserstuhl genießen konnten. Nach der körperlichen Betätigung wurden wir mit einer Weinprobe mit Informationen zu aktuellen Anbauformen und -veränderungen im ökologischen Weingut Pix in Ihringen empfangen und konnten die Erzeugnisse auch direkt vor Ort probieren. Der Ausflug endete mit einem Abendessen im Goldenen Engel in Ihringen, wo in lebhaften Gesprächen die Neuigkeiten der letzten Monate ausgetauscht wurden.

Politische Geographie im Zeitalter digitaler Medien
von Thilo Wiertz

Wie verändern digitale Medien unser Verständnis von Territorium, Sicherheit oder Souveränität? Wie verbreiten sich geopolitische Leitbilder auf Twitter? Wie nutzen autoritäre Regime digitale Medien für ihre Zwecke? Und wie organisiert sich Widerstand online? In einem internationalen Workshop am FRIAS haben wir diese und weitere Fragen mit Wissenschaftler:innen aus den USA, Großbritannien, den Niederlanden, Österreich und Deutschland diskutiert. Unser Ziel: aktuelle Forschungsperspektiven im Schnittfeld zwischen Politischer Geographie und digitaler Transformation kennenlernen und weiterentwickeln. Nähere Informationen zum Workshop findet Ihr auf dem Blog des Projekts “Digital Geopolitics”:

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Deutschlandfunk-Reportage mit R. Glaser
aus der AG Physische Geographie

Der Sensationsfund einer kleinen tönernen Wassergöttin ist der Anlass für eine Reportage über Dürre und Klimawandel, der im „Deutschlandfunk Kultur“ ausgestrahlt wurde. Dabei in mehreren Sequenzen und O-Tönen Rüdiger Glaser, der die historische und aktuelle Klimawandelsituation und den gesellschaftlichen Umgang aufgreift.

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Was kommt
Grüne Konflikte: Vortragsreihe der Gesellschaft für Geographie und Ethnologie startet am 17.11.
von Janika Kuge

Im Wintersemester werden wieder spannende Vorträge stattfinden, diesmal unter dem Titel „Grüne Konflikte: Nachhaltigkeit und Umweltschutz als gesellschaftliche Aushandlungsprozesse“. Der Auftakt findet krankheitsbedingt leider nicht am 17.11, sondern erst am 08.12. um 18Uhr ct statt – im Max-Kade-Auditorium 1 der Alten Universität. Dr. Hein berichtet dann von Konflikten um Ölpalmen und den „Wald der Hoffnung“ auf Sumatra.

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Wer neu bei uns ist
Sonja Ganseforth
von Annika Mattissek
Sonja Ganseforth | Bildquelle: Sonja Ganseforth

Dr. Sonja Ganseforth ist seit Oktober 2022 als Gastwissenschaftlerin im Rahmen eines Stipendiums der Max Weber-Stiftung an den Professuren für "Geographie des Globalen Wandels" und "Wirtschaftsgeographie und Nachhaltige Entwicklung" tätig. Sonja war die letzten Jahre am Max Weber Institut in Tokyo tätig und beschäftigt sich aus einer politisch-ökologischen Perspektive mit aktuellen Fragen der Fischerei in Japan.

Nora Winsky
von Tim Freytag
Nora Winsky | Bildquelle: Charlotte Wegener 2022

Seit November 2022 ist Nora Winsky als Akademische Rätin auf Zeit an der Professur für Humangeographie beschäftigt. Zuvor hat sie im Forschungskolleg „Neues Reisen – Neue Medien“ und in Teilzeit bei uns in der Geographie gearbeitet. Ihre Dissertation wurde mit dem Ralf-Dahrendorf-Preis ausgezeichnet. Alles Gute für den Einstieg in die Postdoc-Phase!

Michael Wittmann
von Annika Mattissek
Michael Wittmann| Bildquelle: Michael Wittmann

Michael Wittmann ist seit September 2022 als Doktorand in der Arbeitsgruppe Wirtschaftsgeographie und Nachhaltige Entwicklung beschäftigt. Michael hat im Sommer 2022 den Master Geographie des Globalen Wandels abgeschlossen und erarbeitet derzeit sein Promotionskonzept zum Thema „Marktformierungsprozesse bei der Entsorgung von mineralischen Bauabfällen“.

 
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